Virtuelles Krankenhaus
Digitale Plattform für den Austausch zwischen Krankenhäusern und niedergelassener Ärzteschaft
Die Errungenschaften der Telemedizin sollen es Ärztinnen und Ärzten ermöglichen, Rat und Unterstützung der versierten Kollegenschaft bei komplizierten oder seltenen Krankheitsfällen einzuholen. In Videokonferenzen etwa ist ein solcher Austausch möglich, unterstützt wird er beispielsweise durch den gemeinsamen Zugriff auf Untersuchungsergebnisse oder diagnostische Aufnahmen. Alles natürlich unter den strengen Regeln des Datenschutzes.
Wichtig: Die Angebote des Virtuellen Krankenhauses richten sich nicht direkt an Patientinnen und Patienten. Es gibt keine Sprechstunden im klassischen Sinne. Die Nutzung der Internetplattform ist den Fachleuten vorbehalten.
Im Kern soll das Virtuelle Krankenhaus folgende Angebote bereithalten:
- Telekonsile, elektronische Visiten, Videosprechstunden - durch Nutzung telemedizinischer Lösungen
- Elektronische Fallakte - gemeinsamer Zugriff auf behandlungsrelevante Daten
- Zentrales Verzeichnis der Leistungserbringer - für die schnelle Suche nach Spezialisten
Der Aufbau des Virtuellen Krankenhauses erfolgt in mehreren Stufen. Auf diese Weise soll bereits kurzfristig ein Angebot – zunächst auf einige Fachbereiche oder Indikationen beschränkt – für die qualifizierte Ergänzung in der stationären und ambulanten Versorgung in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt werden.
- Weitere Informationen auf der Internetseite www.virtuelles-krankenhaus.nrw
- Presseerklärung vom August 2019 zur Ankündigung des Virtuellen Krankenhauses
Feuertaufe bestanden
Seine Feuertaufe hat das Virtuelle Krankenhaus bereits bestanden. Eine Vorstufe mit den Schwerpunkten Intensivmedizin und Infektiologie startete am 30. März 2020 zur Unterstützung während der Corona-Pandemie. Die tragende Rolle dabei übernahmen die beiden Universitätskliniken in Aachen und Münster. Auf diese Weise konnte die Zahl von Intensivbetten mit angemessener medizinischer Expertise kurzfristig gesteigert werden. So konnten insbesondere kleinere Krankenhäuser, die Beratung bei der Behandlung von Beatmungspatienten benötigten, unterstützt werden.
- Presseerklärung vom März 2020 zum Start der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses
- Presseerklärung vom Juli 2020 zur Drei-Monats-Bilanz der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses
Erfahrungen gesammelt
Bei der Umsetzung sind die Erfahrungen aus dem erst kürzlich erfolgreich abgeschlossenen Projekt „TELnet.NRW“ wertvoll. In diesem Projekt wurde in den Modellregionen Aachen und Münster ein großes sektorenübergreifendes telemedizinisches Netzwerk in der Infektiologie und Intensivmedizin aufgebaut, in dem mehr als 10.000 Patienten telemedizinisch betreut wurden.
Der Gründungsausschuss hat seine Arbeit am 1. Oktober 2019 aufgenommen und drei themenspezifische Arbeitsgruppen eingerichtet:
- Arbeitsgruppe 1 – Versorgungsauftrag, Strategie, Rechtsfragen
- Arbeitsgruppe 2 – Netzwerk- und Finanzierungsfragen
- Arbeitsgruppe 3 – Datenaustausch, Informationssicherheit und Plattform
Mitglieder des Gründungsausschusses
Vertreter von Universitätskliniken mit telemedizinischer Expertise
- Prof. Dr. Thomas Ittel,
Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums der RWTH Aachen - Dr. Karin Overlack,
Geschäftsführerin des Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen - Prof. Dr. Jochen Werner,
Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen - Prof. Dr. Dr. Hugo Van Aken,
Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Münster
Vertreter von Krankenhäusern als potenzielle Nutzer des virtuellen Krankenhauses
- Sascha Klein,
Geschäftsführer der Klinikum Oberberg GmbH Gummersbach - Johannes Schmitz,
Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen gGmbH, Olpe
Vertreter aus dem niedergelassenen Bereich mit telemedizinischer Erfahrung
- Dr. Hans-Jürgen Beckmann,
Vorstand des Ärztenetz MuM – Medizin und Mehr EG - Dr. Thomas Aßmann,
Hausärztliches Zentrum Angelus, Geschäftsführer der TAG TeleArzt GmbH
Berater mit bundespolitischer Erfahrung und Vernetzung im Gesundheitsbereich
- Lutz Stroppe,
Staatssekretär a. D.
Vertreter der Selbstverwaltung
- Matthias Blum,
Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen - Dr. med. Johannes Albert Gehle,
Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe - Thomas Müller,
Vorstand Zentrale Dienste der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe - Dirk Ruiss,
Leiter der Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen e. V.
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen
- Dr. Edmund Heller,
Staatssekretär - LMR Lars Ehm,
Gruppenleiter Gesundheitsversorgung, Prävention, Digitalisierung im Gesundheitswesen
Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen
- Dr. Dieter Herr,
Abteilungsleiter Hochschulmedizin, Hochschulbau
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