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Berufswahlpass als Online-Tool

Berufswahlapp

Die berufswahlapp begleitet als E-Portfolio die Berufliche Orientierung von Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen

Neues E-Portfolioinstrument unterstützt Jugendliche bei Beruflicher Orientierung, berufswahlapp in rund 150 Schulen in NRW im Einsatz, Finanzierung durch 6 beteiligte Bundesländer und das BMBF, G.I.B. als Betreiberin.

Im Hinblick auf den aktuellen Fachkräftemangel hat die Berufswahl junger Menschen gesamtgesellschaftlich eine hohe Priorität. Gleichzeitig muss die Berufliche Orientierung den individualisierten und digitalisierten Lebensrealitäten junger Menschen gerecht werden. Eine weitere Herausforderung — nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch in den Schulen — stellt die Digitalisierung dar. Gerade die Schülerinnen und Schüler, die in einigen Jahren in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eintreten werden, haben einen Bedarf an digitalen Lehr- und Lernmethoden. Die berufswahlapp fördert Schülerinnen und Schüler im eigenverantwortlichen Umgang mit digitalen Instrumenten, motiviert zur Auseinandersetzung mit der eigenen Beruflichen Orientierung und wird in der Schule durch pädagogisches Fachpersonal begleitet.

Die berufswahlapp ist ein digitales E-Portfolio-Instrument zur Beruflichen Orientierung von Schülerinnen und Schüler und bietet Möglichkeiten zur Dokumentation, Information, Kommunikation und Reflexion sowie Planung und Organisation des individuellen Berufsorientierungsprozesses. Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und unter Berücksichtigung des medialen Nutzerverhaltens soll die Attraktivität und Nutzung der berufswahlapp im Vergleich zu den bisher genutzten papierbasierten Varianten gesteigert werden. Schülerinnen und Schüler werden mit der berufswahlapp dazu motiviert, ihren individuellen Weg der Beruflichen Orientierung selbstbestimmt zu organisieren und eigene Interessen bzw. Fähigkeiten zu reflektieren, zu dokumentieren und zu präsentieren. Die berufswahlapp ist in Nordrhein -Westfalen ein Baustein zur Weiterentwicklung von „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA).

In der berufswahlapp wird der verbindliche, systematische Prozess der Beruflichen Orientierung im Rahmen von KAoA digital abgebildet und in Form von interaktiven Aufgaben begleitet. Schulen können darüber hinaus darüber hinaus spezifische Ergänzungen vornehmen.

Die Berufliche Orientierung wird damit zeitgemäß, nachhaltig, inklusiv und zukunftsfähig gestaltet. Die berufswahlapp fungiert als zentrales Instrument für alle Elemente und Informationen im Prozess der Beruflichen Orientierung. Mithilfe unkomplizierter Kommunikations- und Feedbackfunktionen können zudem Beratungsangebote an Schulen begleitet werden. Die berufswahlapp ist als browserbasierte „Progressive Web App“ für die Schülerinnen und Schüler zeit- und ortsunabhängig auf allen gängigen Endgeräten mit Internetverbindung schnell und einfach verfügbar.

Berufswahlapp ist an ausgewählten Schulen in Nordrhein-Westfalen in Betrieb

Zum Schuljahr 2022/2023 wurde die berufswahlapp nach einer gut dreijährigen Entwicklungsphase in den Betrieb überführt, der von der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) organisiert wird. In Nordrhein-Westfalen wurde die berufswahlapp zunächst an rund 150 Schulen in fünf Gebietskörperschaften (Bielefeld, Bottrop, Dortmund, Essen und Leverkusen) eingeführt. Perspektivisch werden hier 35.000 Schülerinnen und Schüler pro Jahrgangsstufe von der neuen digitalen Begleitung in der Beruflichen Orientierung profitieren.

Neben Nordrhein-Westfalen nutzen im Schuljahr 2023/2024 die Länder Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen und Niedersachsen die berufswahlapp. Für den Zeitraum 01.08.2023 bis 31.07.2025 haben diese sechs Bundesländer eine Kooperationsvereinbarung über die Finanzierung des Betriebs geschlossen, der sich weitere Länder anschließen können. In einem Lenkungskreis stimmen sich die Länder regelmäßig zu strategischen Fragen des Betriebs und der Weiterentwicklung ab. Neben den teilnehmenden Ländern sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die G.I.B. und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) beratende Mitglieder im Lenkungskreis.

Die Finanzierung des Betriebs erfolgt durch die teilnehmenden Länder, wobei Nordrhein-Westfalen Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds einbringt. Die fachlichen Aufgaben des Bundesinstituts für Berufsbildung werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Die berufswahlapp wurde von der G.I.B. im Rahmen einer Bund-Länder-Kooperation entwickelt und erprobt. Das Land Nordrhein-Westfalen – vertreten durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und das Ministerium für Schule und Bildung (MSB) – übernahm in der Entwicklung und der einjährigen Pilotphase die Federführung des Projektkonsortiums. Die berufswahlapp wurde in Zusammenarbeit mit extern beauftragten Dienstleistern für IT-Entwicklung und Design sowie einer wissenschaftlichen Begleitung entwickelt.  Die Finanzierung der Entwicklung, der Vorbereitung des Rollouts und der anschließenden einjährigen Pilotphase im Zeitraum Oktober 2018 bis Juli 2023 wurde vom BMBF zur Verfügung gestellt.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) begleitet zusammen mit dem Ministerium für Schule und Bildung (MSB) die Einführung und Nutzung der berufswahlapp in den nordrhein-westfälischen Schulen. 

Ansprechpersonen im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen:
jens.stuhldreier [at] mags.nrw.de (Dr. Jens Stuhldreier) oder nadia.kraam [at] mags.nrw.de (Dr. Nadia Kraam)

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