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Krankenhausplan NRW: Entwicklung und Hintergründe

Krankenhausflur mit Krankenbett

Krankenhausplan NRW: Entwicklung und Hintergründe

Die Strukturen müssen für die Menschen da sein, nicht die Menschen für die Strukturen

Die Grundlage für die flächendeckende stationäre medizinische Versorgung ist die Krankenhausplanung. Nordrhein-Westfalen richtet derzeit die Krankenhausplanung neu aus. Die neuen Rahmenvorgaben des Krankenhausplans NRW 2022 wurden am 27. April 2022 veröffentlicht. Dass dieser Weg richtig ist, unterstreicht der Zuspruch aus den fachlichen Reihen. 

Der Krankenhausplan besteht aus den Rahmenvorgaben und den regionalen Planungskonzepten. Die Rahmenvorgaben geben die allgemeinen qualitativen und strukturellen Bedingungen vor, die ein Krankenhaus erfüllen muss, damit ein Krankenhaus einen Versorgungsauftrag erhalten kann. Die regionalen Planungskonzepte sind die praktische Umsetzung der Rahmenvorgaben – hier werden die Versorgungsaufträge konkret an die Krankenhäuser vergeben.

Sorgfältige fachliche Erarbeitung des neuen Krankenhausplans

Die neuen Rahmenvorgaben des Krankenhausplans NRW 2022 wurden am 27. April 2022 veröffentlicht. Der Startschuss für die praktische Umsetzung dieser Rahmenvorgaben fiel am 17. Oktober 2022. An diesem Tag haben die Bezirksregierungen die Kostenträger und Krankenhäuser zu den Verhandlungen über die regionalen Versorgungskonzepte aufgefordert. Am 17. November 2022 begann die sechsmonatige Verhandlungsphase. Allen Beteiligten wurden umfangreichen Informationen zur Verfügung gestellt.

Die Akteure des nordrhein-westfälischen Krankenhauswesens haben an der Erstellung dieses Rahmenplans intensiv mitgearbeitet. Seit Ende 2019 sind unter Leitung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in rund 50 Arbeitsgruppensitzungen des Landesausschusses für Krankenhausplanung die Grundzüge für einen neuen Krankenhausplan erarbeitet worden. Ausgangspunkt der Erarbeitung waren die Ergebnisse des Gutachtens zur Analyse der Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2019.

Der neu erarbeitete Krankenhausplan ist bundesweit bisher ohne Vorbild. Das Einvernehmen zu einem Krankenhausplan im Landesausschuss für Krankenhausplanung ist „historisch“ und bietet eine sehr gute Grundlage, transparent und vertrauensvoll mit allen Beteiligten weiterzuarbeiten. Die Zustimmung der Fachleute bestätigt ebenso wie der Bundes-Koalitionsvertrag, dass Nordrhein-Westfalen einen richtigen und wichtigen Weg eingeschlagen hat.

Neues Planungssystem verbindet effektive Steuerung, Transparenz und Qualität

Mit dem neuen Krankenhausplan ist eine differenzierte Planungssystematik eingeführt worden, die effektive Steuerung, Transparenz und Qualität verbindet. Es werden sogenannte Leistungsbereiche und Leistungsgruppen ausgewiesen, die die medizinischen Fachgebiete und Unterdisziplinen abbilden. Das neue Planungssystem führt einheitliche und überprüfbare Qualitätsvorgaben je Versorgungsangebot für alle Krankenhäuser ein. Die Krankenhausplanung wird nicht mehr wie bislang vorrangig die starre Plangröße Bett zu Grunde legen, sondern von den tatsächlichen Fallzahlen in den verschiedenen Leistungsbereichen ausgehen.

Damit orientiert sich die Krankenhausplanung stärker als bisher am tatsächlichen Versorgungsgeschehen.

Erfahrungen aus der Corona-Pandemie

In den neuen Krankenhausplan fließen zudem auch die Erfahrungen der Corona-Pandemie ein: Die flächendeckende Grundversorgung wird gestärkt. In Nordrhein-Westfalen soll für über 90 Prozent der Bevölkerung ein Krankenhaus innerhalb von 20 Autominuten erreichbar sein. Der Plan schreibt auch die flächendeckende Vorhaltung der Intensivmedizin fest. Es werden außerdem auch Abteilungen für Lungenheilkunde, die in der Pandemie eine besondere Rolle gespielt haben, wieder im Krankenhausplan ausgewiesen.