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Baubeginn der forensischen Klinik in Lünen

Foto: Karl-Josef Laumann

Baubeginn der forensischen Klinik in Lünen

Landesregierung schafft 150 neue Plätze für den Maßregelvollzug

Auf dem Gelände der früheren Zeche Victoria I/II in Lünen können die Bauarbeiten für den Klinik-Neubau zur Behandlung von 150 forensischen Patienteninnen und Patienten beginnen. Am Montag, 30. September 2024, übergab das Land offiziell das Baufeld an den beauftragten Generalunternehmer. Die Fertigstellung ist bis Ende 2026 geplant. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe wird der Träger dieser Klinik sein.

1. Oktober 2024

„Der Klinik-Neubau in Lünen ist von überregionaler Bedeutung und ein wichtiger Schritt, um die Versorgung und Rehabilitation forensischer Patientinnen und Patienten zu verbessern. Eine fachgerechte und individuelle Therapie ist der nachhaltigste Schutz der Bevölkerung. Dazu bedarf es eines ausreichenden und vielfältigen Angebotes an Behandlungsformen. Die neue Fachklinik in Lünen schafft nicht nur moderne Behandlungsstrukturen, sondern trägt auch zur Entlastung der bestehenden Einrichtungen bei“, so Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und ergänzt: „Es freut mich zudem, dass die Bürgerinnen und Bürgern mit uns einen sachlichen Dialog über den neuen Standort führen.“

Die forensische Klinik wird städtebaulich in den zeitgleich in Lünen neu entstehenden Landschaftspark der Internationalen Gartenausstellung 2027 integriert, an dessen Südrand die Klinik nahe der Lippe liegen wird. Die Gesamtanlage der Klinik wird mit einem umlaufenden 5,50 Meter hohen Sicherheitszaun mit elektronischen Sicherungseinrichtungen und Kameraüberwachung eingefasst. Zudem gibt es gesicherte Schleusen, über die das Klinikgelände betreten, befahren oder beliefert wird. Neben baulichen gibt es auch organisatorische Sicherheitsmaßnahmen.

Die Planung der Klinik in Lünen hat der Bau und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem beauftragten Generalplaner Rauh Damm Stiller Partner Planungsgesellschaft mbH (RDS Partner) durchgeführt. Der beauftragte Generalunternehmer ist die MBN GmbH.

Hintergrundinformationen

Die forensische Psychiatrie (Maßregelvollzug) behandelt Menschen, die aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung oder Suchterkrankung eine rechtswidrige Tat begangen haben und bei denen die Gefahr der Begehung weiterer rechtswidriger Taten zu befürchten ist. Die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt wird dabei allein oder zusätzlich zu einer Strafe von einem Gericht angeordnet.

Ziel der Unterbringung ist, dass die untergebrachte Person – soweit wie möglich – geheilt wird oder durch therapeutische Behandlung und Betreuung einen Zustand erreicht, in dem von ihr keine weiteren erheblich rechtswidrigen Taten mehr zu erwarten sind. Aufgabe der therapeutischen Behandlung ist es, der untergebrachten Person eine erfolgreiche Eingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen.

Aufgrund der seit vielen Jahren steigenden gerichtlichen Unterbringungsanordnungen und dem damit verbundenen steigenden Bedarf an Plätzen hat das Land 2012 den Bau fünf weiterer Kliniken mit jeweils 150 Plätzen beschlossen. Ein neuer Klinikstandort ist Lünen. Neben dem Bau zusätzlicher forensischer Kliniken, wird es auch Kapazitätserweiterungen an bestehenden Standorten geben.